Seit 1995 findet jedes Jahr am Himmelfahrtswochenende in Karlsruhe ein Deutsch-Französischer Aikido Lehrgang statt, der von Paul Müller (7. Dan FFAAA) geleitet wird. Er unterrichtet Aikido u.a. an der Strassburger Universität und gibt zahlreiche Lehrgänge in Europa. Die Aikido Gruppe beim Hochschulsport freut sich sehr ihn regelmäßig in Karlsruhe willkommen zu heißen. Der Lehrgang wird von der Aikido Gruppe am Hochschulsport des KIT ausgerichtet und organisiert.
Aikido ist eine aus Japan stammende Kampfkunst, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Morihei Ueshiba begründet wurde. Die Wurzeln des Aikido finden sich in zahlreichen traditionellen japanischen Kampfkünsten, insbesondere dem Daitō-Ryū Aiki-Jūjutsu, wieder. Es handelt sich bei Aikido um eine – in erster Linie – defensive Kampfkunst, in der man versucht die Angriffsenergie des Gegners geschickt für sich selbst zu nutzen und dadurch den Angreifer entweder mithilfe einer Hebeltechnik zu kontrollieren oder zu werfen. Im Gegensatz zu vielen Sportarten gibt es im Aikido keinen Wettkampf, stattdessen versucht man immerzu an sich selbst zu arbeiten – sowohl geistig als auch physisch; man befindet sich sozusagen nur im Wettstreit mit sich selbst und dem eigenen „Ego“.
Wie bei den alten Samurai spielen im Aikido auch Waffen eine besondere Rolle: Zusätzlich zu den waffenlosen Hand gegen Hand Techniken übt sich ein Aikidoka auch in der Verwendung von Stock (Jo), Schwert (Katana) und Messer (Tanto). Zur Vermeidung von Unfällen benutzt man hier natürlich keine scharfen Messer oder Schwerter, sondern entweder Holzschwerter (Bokken) oder spezielle stumpfe Trainingsschwerter, sogenannte Iaito.
Der diesjährige Lehrgang startete am Freitag den 18. Mai um 10 Uhr morgens. Im Verlauf des Tages fanden zwei 3-stündigen Trainingseinheiten mit Waldemar Thomanek (4. Dan Aikikai) statt. Der Fokus lag hier auf einer Mischung aus Hand gegen Hand und Waffentechniken, wie es im Aikido nach Nishio Sensei üblich ist. Am Samstag ging es dann mit den Trainingseinheiten von Paul Müller los, die mit einigen Iaido Kata (Kata bedeutet einfach nur Form) begonnen wurden. Iaido ist „der Weg des Schwert ziehens“ und wird entweder mit einem Holzschwert oder einem für’s Iaido vorgesehenen Iaito praktiziert.
Nach intensivem Training konnten am Sonntag Nachmittag alle Teilnehmer zufrieden auf einen interessanten Aikido-Lehrgang zurückblicken. Nun gilt es im regulären Training am KIT das Erlernte weiter zu vertiefen.
Die Hochschulsportgruppe Aikido bedankt sich bei Paul Müller, allen Helfern, den Hausmeister und insbesondere der Hochschulsportleitung, die uns den Lehrgang dieses Jahr wieder ermöglichen konnte, nachdem er letztes Jahr wegen einer anderen Veranstaltung leider ausfallen musste. Bis zum nächsten mal!
Weitere Fotos vom Lehrgang gibt es hier zu finden.
Schönen Artikel. Was heisst KIT in „Aikido Gruppe am Hochschulsport des KIT „?
Amities
Paul
Hallo Paul.
„KIT“ steht für Karlsruher Institut für Technologie (Karlsruhe Institute of Technology)
Gruss
Sebastian